Sind „dry slopes“die Zukunft für den Alpin-Sport?

In den nordischen Disziplinen ist es bereits gang und gäbe, dass Wettbewerbe aufgrund der Schnee- und Wetterbedingungen auf Matten ausgetragen werden. Die Schneeknappheit in den letzten Jahren zwingt auch den Alpin-Sport zum Umdenken. In Skandinavien (siehe Bilder) wird vermehrt auf sogenannten „dry slopes“ (Trockenpisten) gefahren. Die aus Kunststoffgeflechten bestehenden Pisten können das ganze Jahr über befahren werden. In England trainiert der Nachwuchs ebenfalls auf „dry slopes“. Dass dies zielführend sein kann, hat Kitzbühel-Sieger Dave Ryding bewiesen, der seine Karriere dort auf Matten gestartet hat. Neben dem Training für Rennläufer könnten Matten auch zum Erlernen des Ski- bzw. Snowboardfahrens genutzt werden, denkbar ist auch, ganze Wettbewerbe darauf auszutragen. Kann so die Zukunft des Alpinen Sports aussehen?

Diese und weitere Fragen stellen wir uns im Rahmen des neuen SSV-Themas „Schneesport 2050“. Wir machen uns Gedanken, wie Schneesport in 30 Jahren unter ökologisch vertretbaren Rahmenbedingungen aussehen kann. Wir wollen dazu mit euch in eine Diskussion treten und zusammen Thesen und eine Haltung entwickeln.Dazu haben wir im verband verschiedene Thesen aufgestellt. Unsere erste These beschäftigt sich mit „alternativen“ Untergründen, Umgebungen sowie Rahmenbedingungen:

Der SSV befürwortet, „alternative“ Untergründe, Umgebungen sowie Rahmenbedingungen, die die Ausübung von Ski- und Snowboarddisziplinen ermöglichen. Sportstättenbau wird nur gefördert, wenn in der Folge Ski- und Snowboardsport mit verbesserter CO2-Bilanz ermöglicht wird und auch keine weiteren ökologischen Einwände bestehen. Daraus ergeben sich folgende Gesichtspunkte: 

  1. „Andere Untergründe“, die der SSV weiter fördern will sind: Skimatten, Skiteppiche, Keramik, Rollerstrecken, Sommerschanzen sowie weitere, zukünftige Untergründe
  2. „Umgebungen“, die der SSV weiter fördern bereit wäre:  Skisimulatoren, Parks in Städten, ggf. Hallen sowie weitere, zukünftige Umgebungen. 
  3. Rahmenbedingungen, die der SSV weiter fördern will sind:  Anreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Sonderfahrten („z.B. Skiexpress“) in die Alpen, den Schwarzwald, auf die Schwäbische Alb. Es sollen auch Rahmenbedingungen für kurzeitigere, wohnortnahe Angebote geschaffen werden, z.B. mehrere, zweistündige Ski-/Snowboardeinheiten statt zweitägiger Angebote in den Alpen. 

Wir danken herzlich unseren Unterstützern