Ungewöhnlicher Austragungsort für eine Biahtlon JWM, außergewöhnliche Leistungen des deutschen Teams. So lassen sich die Wettbewerbe der Junior:innen und der Jugend in Schtschutschinsk (Kasachstan) zusammenfassen. Besonders die deutschen Damen begeisterten mit insgesamt acht (!) Goldmedaillen. Julia Tannheimer vom DAV Ulm und Selina Grotian waren dabei die überragenden Athletinnen und dominierten jeweils in ihren Altersklassen.

Was macht man in der Regel Sonntagmorgens gegen 6 Uhr? ...
... Genau, Biathlon schauen!

Fünf Stunden gehen die Uhren in Kasachstan der Mitteleuropäischen Zeit voraus. Um die Rennen bei der Jugend- und Junior:innen Weltmeisterschaft zu schauen, musste der eingefleischte Biathlon-Fan zum Teil früh raus. Für die Frühaufsteher am Sonntagmorgen gab es aber zur Belohnung eine Medaille zu bestaunen. Julia Tannheimer gewinnt Gold in der Verfolgung über 7,5 Kilometer! Es war für die Athletin vom DAV Ulm bereits die dritte Medaille in dieser Farbe und die Krönung einer unglaublich erfolgreichen WM. Zuvor gab es bereits Gold im Sprint, Gold in der Staffel und Silber in der Mixed-Staffel. Die Erfolge bei der WM waren der Höhepunkt einer starken Saison. Bereits im Februar konnte die 17jährige Gold bei den European Youth Olympic Games holen (wir berichteten). Dementsprechend ging Julia auch als eine der Favoritinnen in der Klasse Jugend weiblich in die WM.
Zum Auftakt stand die Mixed-Staffel an. Hier startete Julia Tannheimer zusammen mit Julia Kink (WSV Aschau), Tim Nechwatal (WSV Schönberg) und Elias Seidl (SC Ruhpolding). Mit 35 Sekunden Rückstand auf Norwegen kam das Team auf Rang zwei ins Ziel. Julia zeigte ein starkes Rennen, sie hatte die Staffel zwischenzeitlich in Führung gebracht und auf Rang eins übergeben. Im Einzel war für die Ulmerin mit insgesamt acht Strafrunden nichts zu holen (Rang 15), dafür erwischte ihre Mannschaftskollegin Julia Kink einen Sahnetag und gewann das 10km Rennen. Beide Julias starteten zwei Tage später zusammen mit Lea Zimmermann (SC Partenkirchen) in der Staffel. Das deutsche Team dominierte das Rennen und kam mit fast zwei Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierten Italienerinnen ins Ziel. Tannheimer war auf Position zwei gesetzt und brachte die deutsche Staffel mit einer starken Performance auf der Strecke in Führung, Kink konnte die Führung weiter ausbauen und ließ nichts mehr anbrennen.

Überhaupt kann Biathlon-Deutschland sich große Hoffnungen im Damenbereich machen. Hier war Deutschland die dominierende Nation. Neben Kink und Tannheimer zeigte Selina Grotian (SC Mittenwald) eine überragende WM-Performance bei den Juniorinnen. Die 18jährige räumte, ähnlich wie Julia Tannheimer, richtig ab und kann eine stolze Bilanz von vier Goldmedaillen vorweisen. Der Lohn war die Nominierung für das Weltcupfinale am Holmenkollen in Oslo.

Nach den Erfolgen in den Staffelwettbewerben gelang Julia Tannheimer im Sprint dann auch der Sieg in einem Einzelrennen. Mit einer ganz starken Laufleistung konnte sie sich jeweils einen Fehler im Liegend- und im Stehenschießen leisten. Julia Kink (Platz 2) und die Italienerin Astrid Plosch schossen zwar weniger Fehler, Julia Tannheimer war auf der 7,5km-Strecke einfach zu stark für die Konkurrenz. Die sollte sich auch im abschließenden Verfolgungsrennen zeigen. Nachdem ihre Hauptkonkurrentin Kink sich bereits im ersten Schießen drei Fehler leistete, war der Weg frei für die dritte Goldmedaille für Tannheimer. Mit großem Vorsprung konnten die Zuschauer am frühen Sonntagmorgen den erfolgreichen Abschluss einer glanzvollen WM für die Biathlet:innen bejubeln.

Der Schwäbische Skiverband gratuliert Julia Tannheimer und dem ganzen deutschen Nachwuchs-Team zu einer tollen WM. Man kann gespannt sein wie sich die Talente weiterentwickeln und was man von Julia Tannheimer und Co. in dem kommenden Jahren noch sehen wird.


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